Spätestens seit den diesjährigen Olympischen Winterspielen in Sotschi dürfte das Bewusstsein eines jeden Profi- und Amateursportler für die Benutzung von komplett reinen und getesteten Nahrungsergänzungsmitteln geschärft sein wie selten zuvor. Doch die Biathletin und frühere Skilangläuferin Evi Sachenbacher-Stehle ist nicht die erste, die über mit Dopingsubstanzen kontaminierte Zusätze stolperte. Bei ihr wurde die Amphetamin-ähnliche Substanz Methylhexanamin im Urin nachgewiesen, die vor allem im Kraftsport zu einer kurzen Leistungssteigerung führen kann und sich deshalb teilweise in sogenannten Pre-Workout-Drinks befindet. Jährlich ist die Substanz Grund für 300 positive Dopingkontrollen.
Die sogenannte Kölner Liste des Olympiastützpunkts Köln-Bonn-Leverkusen bietet hinsichtlich der Dopingkontamination von Nahrungsergänzungsmitteln eine Orientierungshilfe, die es Sportlern ermöglicht die Reinheit eines Produktes zu erkennen. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln hatte ergeben, dass 15 Prozent der in 13 verschiedenen Ländern erworbenen sogenannten Supplements Anabolika oder Spuren davon enthielten. Da eine Übersicht über die Inhaltsstoffe für die Athleten meist nicht zu erhalten ist, dient die Kölner Liste Herstellern dazu ihre Produkte und insbesondere die dopingfreie Herstellung und Zusammensetzung dieser dokumentieren zu lassen. Dabei kann aber natürlich trotzdem keine hundertprozentige Garantie für dopingfreie Produkte gegeben werden. Ein Eintrag in der Kölner Liste, die derzeit 458 Produkte enthält, bedeutet lediglich, dass das Dopingrisiko dieser Nahrungsergänzung minimiert ist.
Auf der Liste befinden sich neben klassischen Proteinpulvern, Energy-Gels, Riegeln auch weitere Produkte wie verschiedene Teesorten oder Lotionen, denn selbst darin können unerlaubte Substanzen enthalten sein, die dann vom Körper unbewusst aufgenommen werden und unter Umständen zu einer positiven Dopingprobe und dem damit verbundenen Karriereaus führen können.
Bei Tests von Produkten, die sich auf der Kölner Liste befinden, geben wir das immer explizit an.
4 Gedanken zu “Die Kölner Liste schützt vor Doping”
Super, dass ihr den Bericht geschrieben habt. Danke, gute Zusammenfassung!
Super Artikel! Gibt es kaum zu dem Thema im Netz.
Hut ab! Top Artikel!