Spannung, Schnelligkeit, Ausdauer – all das bringt der Radsport mit sich, vor allem, wenn er als Wettkampfsport betrieben wird. Klassischerweise fangen die meisten Jugendlichen im Verein in einem Alter zwischen 10 und 15 Jahren an. Dabei steht vor allem der Sport in der Gruppe und das sichere Bewegen im Straßenverkehr im Vordergrund. Übungen mit dem Rennrad bringen mehr Sicherheit und zahlen sich später in vielen Situationen aus. Wenn man früh anfängt mit dem Radsport, reichen auch noch 2-3 Trainingseinheiten pro Woche à jeweils 1,5-2 Stunden.
Mit dem Alter steigt das Tempo
In den älteren Jugendklassen, ab circa 15 Jahren, nimmt das Tempo deutlich zu, da viele Jugendliche dann Wachstumssprünge machen und so auch mehr Kraft und Ausdauer bekommen. Die Bereitschaft für ein strafferes, organisierteres Training nimmt bei den Ambitionierten besonders zu. Nun sind 4-5 Trainingseinheiten pro Woche und ein Rennen am Wochenende keine Seltenheit mehr. Natürlich benötigt man auch wetterfeste Kleidung, um bei Wind und Regen ebenfalls auf der Straße trainieren zu können.
Auch mit über 20 kann man noch einsteigen
Natürlich gibt es auch immer wieder Fahrer, die erst mit 20 oder noch später zum Radsport kommen und dann anfangen Radrennen zu fahren. Klar ist, dass diese meistens einen Nachteil den schon erfahreneren Fahrern gegenüber haben. Prinzipiell kann man aber auch dann noch erfolgreich sein, solange man ein gewisses Talent und Trainingsfleiß mitbringt. Den Vorteil der langjährigen Fahrer im Bereich der Technik und Radbeherrschung merkt man immer wieder bei C-Amateur-Rennen (die Rennklasse, in der man nach der Nachwuchszeit einsteigt), bei denen Stürze durch Neueinsteiger entstehen, die es noch nicht gewohnt sind, sich in einem großen Fahrerfeld aufzuhalten. Beispiele für erfolgreiche Athleten, die erst spät zum Radsport gefunden haben, gibt es aber einige. Radfahren geht natürlich auch mit einem Kinderwagen. Vorher sollte man aber sich eventuell Kombikinderwagen im Test studieren, um ein möglichst sicheres Modell zu erwerben
Positive physiologische Veränderungen und Kraft in den Beinen
Die vielen Stunden auf der Straße und das langjährige Ausdauertraining machen sich bei Rennradfahrern natürlich körperlich bemerkbar. Durch die vielen Belastungen nimmt das Herz an Volumen zu, der Ruhepuls sinkt, die Sauerstoffnutzung der Muskeln wird effektiver und das Lungenvolumen steigt. All diese physiologischen Veränderungen wirken sich natürlich besonders positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, das Risiko an sogenannten Zivilisationskrankheiten, wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Artherosklerose, erhöhten Fettwerten oder Fettleibigkeit zu erkranken sinkt. Während die Beinmuskulatur meistens sehr gut trainiert ist, darf man aber nicht vergessen, auch im Oberkörperbereich durch entsprechende Kraftübungen für einen guten Ausgleich zu sorgen. Das wirkt sich dann auch positiv auf die Leistung auf dem Fahrrad aus. Außerdem verhindert man so an Haltungsschäden wie dem Rundrücken zu erkranken.
Der ewige Kampf gegen die verbotenen Mittel
Verspürte der Straßenradsport um die Jahrtausendwende durch den Ullrich- und Armstrong-Hype noch einen Boom im Nachwuchsbereich, so wird es für viele Vereine mittlerweile schwer genügend Kinder für die Trainingsgruppen zu finden. Der Grund liegt auf der Hand. Seit Jahrzehnten schafft es der Radsport nicht über mehrere Jahre dopingfrei in den Medien zu bleiben. Schuld könnten die enormen Belastungen bei Rundfahrten wie der Tour de France oder dem Giro d’Italia sein oder auch die Anzahl der Dopingkontrollen (auch in den Nachwuchs- und Amateurklassen), die in keinem Sport höher ist. Jedenfalls haben die letzten Fälle nun dazu geführt, dass das größte und bekannteste Radrennen der Welt, die Tour de France, mittlerweile nicht mehr live im deutschen Fernsehen zu verfolgen ist. Bei aller Verurteilung darf man aber nicht vergessen, dass gerade die Medien viel Schuld bei der Doping-Problematik trifft, da gerade sie die Athleten zu unmenschlichen Leistungen treiben und sauer sind, wenn mal ein humanes Tempo im Feld angeschlagen wird.
Trotzdem bleibt der Radsport ein schöner Sport für Jugendliche, der ihnen nicht nur körperlich einiges bringt, sondern auch Werte wie Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit vermittelt, sodass sie davon noch lange zehren werden.
Ein Gedanke zu “Radsport als Leistungssport”